Die Straße über den Col d'Izoard ist in Radsportkreisen legendär, bringt aber auch für Wanderungen hoch gelegene Ausgangspunkte mit sich. Am Col d'Izoard endet das Briançonaisse und es beginnt die Region des Queyras. Streng genommen ist nur der Arpelin komplett im Briançonaisse gelegen. Der Clot la Cime ist „Grenzgipfel” und wird von der der Region Queyras zugehörigen Südseite bestiegen. Die Créte du Tronchet ist der Region Queyras zugehörig, soll aber hier auf Grund der leichten Erreichbarkeit vom unmittelbar unter dem Col d'Izoard gelegenen Casse Déserte hier mit beschrieben werden. Auch der Aufstieg zum Pic Ouest de Côte Belle liegt auf dem Gebiet des Parc naturel régional du Queyras.
Anfahrt zum Ausgangspunkt bei maps.google.de/
Vom Col d'Izoard folgt man dem Wanderweg, der zunächst westlich, dann in südwestlicher Richtung aufsteigend durch die Südostflanke des Clot la Cime führt. Wenn man das Ravin de l'Agnel erreicht hat, wendet sich der Weg in Richtung Norden und führt teils in Kehren auf den wenig ausgeprägten Ostgipfel (2729 m) des Clot la Cime, auf welchem sich die Reste eines sehr kleinen Gebäudes befinden. Vom Ostgipfel kann man gemütlich über den Gratrücken zum höheren Westgipfel bummeln, vorbei an einer nach Norden vorspringenden Kanzel. Die Darstellung auf den Wanderkarten IGN 3537 ET und IGN 3536 OT ist irreführend: Der Wanderweg endet laut beiden Karten bereits unterhalb des Ostgipfels, was genauso wenig stimmt wie die Angabe in IGN 3537 OT, wo sich am Gipfel angeblich ein Klettergebiet befindet. Wir haben keins gefunden. In IGN 3537 ET ist ein Drachenfliegerstartplatz am Gipfel eingetragen. Wir haben bis auf die Ruine am Ostgipfel nur ursprüngliches Gelände vorgefunden. Als Gehzeit kann man mit etwa ca. 1.15 h rechnen, an Höhenmetern sind es etwa 360.
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Vom Parkplatz am Rand des Casse Déserte folgt man dem Wanderweg, der in östlicher Richtung zunächst durch Wald zum Lac de Souliers führt. Vom Lac de Souliers kann man auf dem in Richtung Süden führenden Steig völlig unschwierig die Créte du Tronchet besteigen. Der Weg vom Lac de Souliers auf die Créte du Tronchet ist in der Karte IGN 3537 ET nicht eingezeichnet. Der Zeitaufwand für Hin- und Rückweg liegt bei etwa 1.40 h, an Höhenmetern sind etwa 400 im Auf- und Abstieg zu bewältigen.
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Vom Col d'Izoard folgt man dem Wanderweg in nordöstlicher Richtung bis zum Col Perdu. Von dieser Einsattelung nordwärts immer in Fallinie in Gratnähe auf den Arpelin. Der Weg vom Col Perdu auf den Arpelin ist in der Karte IGN 3536 OT nicht eingetragen. Dieser Weg ist das, was die Franzosen als „glissante” bezeichnen, unangenehm rutschig, mit Geröll überstreut. Trotz gerade mal 1 h für Auf- und Abstieg und lediglich 250 Hm ist diese Tour von den hier beschriebenen Touren die anspruchsvollste, Trittsicherheit erforderlich.
Nachtrag 2015
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2015 waren wir wieder in der Gegend, wissend um die Chance, diesen Berg auf einem Weg besteigen zu können, der in der uns vorliegenden Karte nicht eingetragen ist. Zunächst wie bei der Créte du Tronchet beschrieben zum Lac de Souliers. Dann führt dieser Weg in recht angenehmer Steigung vom Lac de Souliers in nord-nord-westlicher Richtung zunächst in den Sattel zwischen dem Pic Ouest de Côte Belle und dem Pic Central de Côte Belle und von dort weiter in westlicher Richtung zum Gipfel des Pic Ouest de Côte Belle. Es lohnt sich, weiter zur Südschulter zu gehen mit schönem Blick das Casse Déserte hinab zum Col d'Izoard. An Mühen sind lediglich ca. 670 Hm vom Parkplatz am Rand des Casse Déserte zu investieren mit ca. 2,5 h Gehzeit. Insgesamt ist der Pic Ouest de Côte Belle der lohnendste Berg im Nahbereich des Col d'Izoard. (Bilder siehe Galerie zur Créte du Tronchet)
Vom Ostgipfel des Clot la Cime hat man einen Traumblick auf die Schuttwildnis östlich des Col d'Izoard. Hinten der Pic de Rochbrune, rechts über der Paßstraße der Westgipfel der Créte Belle mit den Schuttströmen des Casse Déserte, links über dem Col d'Izoard klein, aber gemein der Arpelin.
Vom Ostgipfel des Clot la Cime: Links ein Teil der Schuttströmen des Casse Déserte, ansonsten reicht der Blick weit in den Nationalpark Queyras. Links oben am Horizont ist der Mont Viso erkennbar.
Vom Ostgipfel des Clot la Cime nach Süden. Bei den markanten hohen Spitzen hinten etwas links könnte es sich um die Gegend um den Pic Nord de la Font Sancte (3385 m) handeln.
Vom Westgipfel des Clot la Cime: Pic du Cros (2695 m), weiter hinten der Pic du Béal Traversier (2910 m), weiter rechts im Bild das Tal, welches zum Col de Néal führt. Unterhalb des Col de Néal gibt es sehr schöne kleine Seen. Die gängige Wanderung zum Col de Néal beginnt am Pre des Vaches (Parkplatz), erreichbar von Brunissard.
Vom Westgipfel des Clot la Cime hat man einen Prachtblick auf den Col des Ourdeis, überragt vom Pic de Beaudouis (2843 m). Rechts dahinter schaut der Pic de Peyre Eyraute (2903 m) hervor.
Die noch Norden vorspringende Kanzel des Clot la Cime, rechts dahinter die Créte des Granges (2654 m), etwas weiter vorne rechts dann der Grand Peygu (2796 m).
Blick vom Clot la Cime auf Cervières hinten im Talgrund, rechts oberhalb von Cervières die Gipfel vom Chenaillet und Grand Charvia, welche gut von Montgenèvre erreichbar sind, wie auch der Mont Chaberton, der direkt hinter dem Chenaillet erkennbar ist.
Nach dem Abstieg: Blick zurück auf den Weg zum Clot la Cime.
Die Schuttwildnis des Casse Déserte in der Westflanke des Pic Ouest de Côte Belle.
Am Gipfel der Créte du Tronchet, die Aussicht nach Süden.
Am Gipfel der Créte du Tronchet mit Blick zum Lac de Souliers, über dem sich links der Pic Ouest de Côte Belle (2854 m) erhebt. Man erkennt den unbezeichneten Weg, der in den Sattel zwischen dem Pic Ouest de Côte Belle und dem Pic Est de Côte Belle (2914 m) führt. Sollten wir in der Gegend nochmal unterwegs sein, wird der Pic Ouest de Côte Belle unser Ziel sein.
Vom Gipfel der Créte du Tronchet kann man in die Einschartung zwischen Nord- und Süd-Gipfel des Pic de Rochebrune (3320 m) sehen. Links der Pic Est de Côte Belle.
Der Arpelin vom Col Perdu aus, der Normalweg sieht harmlos aus, ist allerdings unangenehm rutschig.
Blick vom Arpelin zum Col d'Izoard und dem Clot la Cime dahinter.
Blick vom Arpelin zu den Wiesenflächen der Percagne, welche vom Pic de Beaudouis, der Créte de Buguet, der Nordost-Ecke der Crête des Granges und dem Grand Peygu eingerahmt werden.
Blick vom Arpelin zum Pic de Rochebrune (3320 m) und den Pic Est de Cotebelle (2914 m).
(2010/2015)